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Virtueller Rundgang Teil 11


Ayuttaya - Der Schatz von Siam


Kaum einer kennt Ayutthaya. Dabei prägte die Hauptstadt des alten Siams über 400 Jahre lang den Welthandel. Die Metropole galt als Venedig des Ostens und beeindruckte sogar die Kaufleute Europas – bis Stadt und Land im 18. Jahrhundert untergingen.


Die Stadt Ayutthaya ist die Hauptstadt der thailändischen Provinz Ayutthaya in der Zentralregion von Thailand. Sie liegt im Landkreis Phra Nakhon Si Ayutthaya. Ayutthaya hat den Verwaltungsstatus einer „Großstadt“ (Thesaban Nakhon) und hatte im Jahre 2012 53.290 Einwohner.

Ayutthaya war von 1351 bis 1767 Hauptstadt des siamesischen Königreichs Ayutthaya und im 18. Jahrhundert die wichtigste Metropole des südostasiatischen Festlands. Die Ruinen der 1767 nach einem Siamesisch-Birmanischen Krieg zerstörten und aufgegebenen Altstadt sind heute als Geschichtspark Ayutthaya geschützt, gehören zum UNESCO-Welterbe und ist die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt.


Buddha im Baum: Erst vor gut 60 Jahren drückten die Wurzeln des Feigenbaums den Kopf der Statue wieder ans Tageslicht

Klicken Sie auf das Bild für eine virtuelle Begehung des historischen Parkes.


Ayutthaya liegt auf einer Insel am Zusammenfluss dreier Flüsse: Mae Nam Chao Phraya, Mae Nam Pa Sak und Mae Nam Lop Buri, etwa 70 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bangkok. Im 14. Jahrhundert befand sich die Stadt noch in der Nähe der Küste des Golfs von Thailand, als Ergebnis der jahrhundertelangen Sedimentbildung liegt sie heute ca. 100 Kilometer entfernt von der Küste.

Nach einer frühen Gründung durch die Khmer erweiterte der Fürst U Thong die Stadt und machte sie im Jahr 1351 zur Hauptstadt seines Königreiches, nachdem er auf der Flucht vor einer Windpockenepidemie aus Lop Buri hierher geflohen war. Bereits Anfang des 15. Jahrhunderts war Ayutthaya eine ernst zu nehmende Macht. Darauf folgte eine mehr als 400-jährige Periode der Herrscher von Ayutthaya. Insgesamt 35 Könige beherrschten mehr oder weniger große Gebiete Siams und erweiterten die Hauptstadt stetig.

Sanphet Prasat (königlicher Palast), Modell in Ancient City, Bangkok

Seit dem 16. Jahrhundert kamen auch europäische Kaufleute in die Stadt und berichten voller Begeisterung vom Glanz und der Pracht der Architektur. In ihrer Blütezeit war Ayutthaya eine Weltstadt mit den drei Königspalästen, 375 Tempelanlagen und 94 Stadttoren, die von 29 Verteidigungsforts geschützt wurde. Franzosen, Portugiesen, Briten, Holländer und Japaner wohnten in ihren Stadtbezirken, abgesondert von den etwa 1 Million Siamesen der Hauptstadt. Die Europäer besaßen eigene Kirchen, von denen die Kathedrale St. Joseph aus dem 18. Jahrhundert noch erhalten ist.

Der Reichtum gründete auf den reichen Ernten der fruchtbaren Zentralebene sowie auf Steuern und Abgaben, die auf Handel und Transport erhoben wurden. Handelsbeziehungen bestanden mit China, Java, Malaysia, Indien, Ceylon, Persien, Japan, Portugal, Frankreich, Holland und England. Die enorme Entwicklung in der Architektur, Malerei und Literatur verdeutlicht den Wohlstand. Gold war ein vielbenutztes Metall, als Blattgold verwendet bei Buchbindern, Gemälden und ganzen Gebäuden (viele Chedis zum Beispiel waren goldüberzogen).

Zunächst von Erdwällen und Palisaden geschützt, wurde sie um 1550 mit einer Ziegelmauer befestigt. Mehrere Belagerungen durch die Birmanen konnte sie im Laufe der Geschichte überstehen, ehe sie am 7. April 1767 erobert, geplündert und fast vollständig zerstört wurde. Ayutthaya erholte sich von dieser Katastrophe nicht mehr, 15 Jahre später gründete König Rama I. (Phra Phutthayotfa Chulalok) circa 80 Kilometer flussabwärts die neue Hauptstadt Bangkok (bzw. dessen historisches Zentrum Rattanakosin), wobei er die Struktur und wichtige Gebäude der alten Hauptstadt kopierte (unter anderem mit dem Großen Palast) und dabei sogar Steine aus dem alten Ayutthaya verwendete, um die Kontinuität der Macht und Ruhms der früheren Metropole fortzuführen.


Heute ist Ayutthaya eine verschlafene Provinzhauptstadt, gespickt mit den Ruinen einer großen Geschichte. Statt Blattgold überziehen nun echte Blätter viele Tempel, aber manche werden noch immer von Gläubigen besucht. In Wat Yai Chai Mongkon streifen zwei von ihnen ein gelbes Gewand über die sieben Meter lange Statue eines liegenden Buddhas und verbeugen sich ehrfürchtig. Im Wat Phanan Choeng beten Besucher vor einer fast dreimal so großen goldenen Statue des Erleuchteten. Sie ist die größte einer gigantischen Sammlung. Hinter ihr sitzen noch weitere 84.000 winzige Buddha-Figuren in kleinen Nischen in den Wänden.

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